Mohrenscheuer
"Alte Kaserne" oder "Mohrenscheuer" (1686) Dieses äußerst repräsentative Gebäude in der "zweiten Reihe" ist ein Zeichen bürgerlicher Wohlhabenheit. Über der östlichen Rundbogentüre steht in römischen Ziffern das Erbauungs- datum1686. Erbauer war Bürgermeister und Wirt Christoph Gaysser. Das Gebäude wurde weitgehend als Scheuer genützt. Von 1806 - 1813 war eine Reiter- schwadron des Königs Friedrich I. einquartiert. Von hier aus zogen württembergische Soldaten in den Russlandfeldzug Napoleons 1813/14. Daher kommt der Name "alte Kaserne". Ab 1848 gehörte die Scheuer dem Mohrenwirt Andreas Braun. Dieser Umstand erklärt den Namen "Mohrenscheuer". Der Zierfachwerkbau (fränkisch - alemannisches Mischfachwerk) in der Rösslegasse 2 ist das prächtigste Gebäude seiner Art in Riedlingen. Dazu kommt noch die Besonderheit der Klappläden in der Südostecke, die auf eine Nutzung als "Laden", also ein Geschäft, hinweisen.
Text: Winfried Aßfalg - Fotos: W.Schoppenhauer
Ebenso beachtenswert sind die Schnitzereien an der gleichen Hausecke: Zwei Masken und eine gedrehte Säule. Die größere Maske ist eindeutig der Typus des mittelalterlichen Hofnarren mit Eselsohren und Schellen auf dem Kopf. Das Gebäude gehört dem Landkreis Biberach.